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Was haben fast alle Lizenzbauten von Schienenfahrzeugen gemeinsam? Richtig, sie sehen scheiße aus. Auch die österreichische Variante des VT2E macht da keine Ausnahme - aber man wollte sie ja unbedingt selber bauen. Wer den VT2E schon hässlich findet, der wird an diesem Ding noch weniger Freude haben.
Zuerst mal wollte die Graz-Köflacher Eisenbahn aber welche haben. Und das, was sie bestellt hat, ist schon ein bisschen anders als das AKN-Original: Am Wagenübergang gibt es eine Toilette, der Schneeschieber ist bereits serienmäßig installiert und Zielanzeigen sind überbewertet - na ja, zumindest vorne. Die U-Bahn-Bestuhlung aus den Hamburger Fahrzeugen wurde nicht verwendet, eine 3+2-Bestuhlung mit stoffbezogenen Plastiksitzen erachtete man als sinnvoller. Ebenfalls als sinnvoll erwies sich die Entscheidung, einen stärkeren Dieselmotor zu verwenden - in der Heimat des VT2E ist die stärkste Steigung halt immer noch das Überwerfungsbauwerk in Eidelstedt, was es damals nicht mal gab. Gebaut wurde das ganze dann wie gesagt nicht in Salzgitter, sondern vor Ort bei Simmering-Graz-Pauker - erst mal in fünf Exemplaren.
Sechs Jahre später erweiterte man die Kleinserie ein wenig und fügte acht weitere Triebwagen hinzu. Bei diesen ist der Scheibenwischer wieder nach unten gewandert - eine Zielanzeige vorn gab's trotzdem nicht - und der Großteil der Klappfenster wurde durch Schiebefenster ersetzt. Letzteres wurde nachträglich dann auch bei der ersten Bauserie umgesetzt. Auch die 2. Bauserie war wieder eine lokale Produktion in Lizenz.
Im Einsatz waren sie verhältnismäßig kurz: Schon 2011 wurden die 13 Triebwagen durch GTW70 von Stadler ersetzt, wobei einige Fahrzeuge noch bis 2013 als Betriebsreserve vorgehalten wurden - dann war aber auch wirklich Schluss. Verschrottet wurden sie aber nicht, alle Fahrzeuge fanden ein neues Zuhause in Polen.
Land: Österreich Betrieb: Graz-Köflacher Eisenbahn GmbH Hersteller: SGP Typ: VT70 Anzahl: 13 Angeschafft: 1980, 1986 Ausgemustert: 2013 Nummern: VT70.01 - VT70.13 |