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VGF-Baureihe U5 |
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VGF-Baureihen P, Pt und Ptb |
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Beschreibung: |
"P-Wagen" oder auch: Die eierlegende Wollmilchsau der Frankfurter Stadtwerke.
Ende der 60er war die - letztendlich nicht vollzogene - Konvertierung der Frankfurter Straßenbahn über den Zwischenschritt der Stadtbahn zu einer U-Bahn durch die Eröffnung der ersten Stammstrecke ins Rollen gekommen. Allerdings wollte man nicht mehr jedes Mal bis zum Ende des Ausbaus der jeweiligen Strecke warten müssen, bis man dort mit (halb)richtigen U-Bahnen fahren konnte, deshalb brauchte man - wie so viele Städte damals - Fahrzeuge, die sowohl Straßen- als auch Tunnelbetrieb konnten.
Mit dieser Motivation entstand ab 1972 der Pt-Wagen - t wie tunnelgängig. Technisch wurde sich stark am erst 1969 beschafften O-Wagen orientiert, allerdings erhielten die Fahrzeuge angetriebene Rollbandanzeigen, die aus dem U2 bekannten Führerstände und natürlich die benötigten Klapptrittstufen. Ein neues Design gab's obendrauf, damit wurde auch eine neue Lackierung bei den Stadtwerke-Fahrzeugen eingeführt. Man könnte es Frankfurter Einheitsdesign nennen, die S-Bahn Rhein-Main sah ja ab 1978 genauso aus.
Die erste Lieferung von 30 Wagen wurde bis 1974 ausgeliefert und ging im selben Jahr auf der zweiten Strecke der U-Bahn, der B-Strecke, in Betrieb. Die B1 als heutige U5 endete damals noch an der Gießener Straße und am Theaterplatz.
Die zweite Bauserie unterschied sich wiederum in einem wichtigen Detail von den ersten Fahrzeugen: Die Klapptrittstufen fielen weg. Die Wagen 681 bis 716 waren die ersten reinen P-Wagen, sie besaßen wie ihre Vorgänger wieder feste Stufen. Grund: Die Klapptritte waren teuer und mehr tunnelgängige Wagen brauchte man einfach damals einfach noch nicht. Aus dem gleichen Grund wurde auch die dritte Bauserie mit den Wagen 717 bis 750 nur als reine Straßenbahnserie konstruiert - allerdings stieg man hier auf Einholmstromabnehmer um.
Der Bedarf an Pt-Wagen sollte erst 1986 zur Eröffnung der C-Strecke mit den Linien U6 und U7 steigen: Dies führte dazu, dass ab 1985 die Wagen 724 bis 750 mit Trittstufen nachgerüstet wurden. 1992 erfolgte dieser Schritt auch bei den noch verbliebenen P-Wagen, da man wegen der U7-Verlängerung nach Enkheim noch mal schnell mehr Hochflurfahrzeuge benötigte. P-Wagen gab es somit nur zwischen 1975 und 1992.
1996 wurde als Stadtwerke-Tochter die VGF gegründet, wie alle Schienenfahrzeuge wurden die Pt-Wagen bald fast alle in die neue Unternehmensfarbe umlackiert. Das zog sich allerdings - mit Wagen 710 war bis zum Einsatzende 2016 ein Pt(b)-Wagen im Altlack unterwegs.
Als ab 1998 sowohl U2-Wagen auf der C-Strecke eingesetzt werden sollten als auch die 1980 zur Konstablerwache zurückgezogene U5 wieder zum Hauptbahnhof fahren sollte, musste eine Lösung für die aus dem Mischbetrieb resultierenden großen Lücken zum Bahnsteig gefunden werden. In einer komplizierten logistischen Aktion mit mehreren Wagendrehungen und Teilumbauten wurden die Wagen 692 bis 750 zu Ptb-Wagen umgebaut - tunnelgängig und breit, man kann auch sehen, warum. Die Straßenbahnzeit war für diese Wagen damit vorbei, ab dann hieß es nur noch U-Bahn fahren. Gleichermaßen kamen 651 bis 691 fortan nur noch als Straßenbahnen zum Einsatz.
So gut sich die P-Wagen als Straßenbahnen eigneten, desto unbeliebter waren sie im Tunnelbetrieb: Die Beschleunigung der Wagen wurde als zu niedrig befunden, gleichermaßen hatten sie es beim Bremsen umso eiliger und schmissen dabei kiloweise Sand ins Gleis. Die Ergonomie für die Fahrer war eher dürftig und nicht zuletzt kam hinzu: Als zweckentfremdete Straßenbahn mit nur 6 Türflügeln pro Wagenseite und 2,35 Metern Breite waren die Fahrzeuge dem Ansturm auf die neuen Schnellbahnstrecken nicht gewachsen. Schon 1986 wurden die Langzüge (!) auf der U6 und U7 für ihre geringe Kapazität kritisiert. Man sieht es heute noch: Schon ein Vollzug aus U5-Wagen nimmt mehr Leute mit als ein P-Langzug. Die Umstellung der U7 auf deutlich breitere U2e-Wagen 1998 war daher sehr willkommen.
Während die Pt-Wagen sich erstmals 2007 aus dem Betrieb verabschiedeten, waren die Ptb-Wagen noch bis 9. Oktober 2016 im Einsatz. Ihr letzter Rückzugsort war die damals noch nicht vollständig hochflurige U5, während sie auf der U6 und U7 nach 2013 kaum noch zum Einsatz kamen. Bei der Straßenbahn wurde die Situation gleichzeitig immer prekärer: Durch Unfallschäden fiel ein Niederflurwagen nach dem anderen aus. Pt-Wagen gab es aber inzwischen keine mehr, die wurden alle (inklusive dem Museumswagen 690) ins Ausland verkauft. Also wurden als Notlösung 2013 drei Ptb-Wagen wieder zu Pt-Wagen umgebaut und kamen fortan wieder als Straßenbahn zum Einsatz - heute sind das die drei Museumswagen 128, 138 und 148 im Originalzustand von 1978.
Aber auch das reichte für den Betrieb noch nicht: Inzwischen sind mit den Museumsfahrzeugen wieder fünf Pt-Wagen auf den Linien 15 und 17 anzutreffen. Und das wird auch erst mal so bleiben. Ihr endgültiger Ersatz ist erst Anfang der 20er mit den T-Wagen geplant.
Land: Deutschland
Betrieb:
Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main (ehemals Stadtwerke Frankfurt am Main)
Hersteller: Duewag
Typ: P, Pt und Ptb
Anzahl: 100
Nummern: 651 - 750
Angeschafft: 1972 - 1978
Ausgemustert:
P - 1992 (vollständiger Umbau zu Pt)
Pt - erstmals 2007, seit 2013 wieder im Einsatz
Ptb - 2016 |
Bildtyp/-art: |
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02.10.2019 17:45 |
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Stolt Jensenberg |
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Kommentare |
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Dryas
Gast
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Falls das |
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02.10.2019 18:02 |
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Stolt Jensenberg
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Registriert seit: 18.06.2009 Kommentare: 6007
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Ja aber hier wusste ich dass es lang wird |
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02.10.2019 18:19 |
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Stolt Jensenberg
Member
Registriert seit: 18.06.2009 Kommentare: 6007
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Ach ja |
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02.10.2019 18:37 |
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Dryas
Gast
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02.10.2019 19:45 |
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Stolt Jensenberg
Member
Registriert seit: 18.06.2009 Kommentare: 6007
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02.10.2019 19:53 |
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Dryas
Gast
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04.10.2019 22:09 |
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