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BVG-Baureihe G |
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BVB-Baureihe G |
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Beschreibung: |
1973 war die BVG mit der Ausmusterung sämtlicher Kleinprofilfahrzeuge aus der Vorkriegszeit fertig - die BVB hingegen hatte damit noch nicht einmal angefangen. Mal eben überzählig gewordene S-Bahnen umbauen oder etwas aus der Union der sozialistschen Sowjetrepubliken importieren war hier auch nicht so ohne weiteres drin, dafür war es im Kleinprofil zu eng.
Also musste man notgedrungen doch selbst aktiv werden. LEW Hennigsdorf, das praktischerweise quasi vor der Tür ansässig war, konnte auch liefern: 1974 entstanden vier Prototypen der neuen Baureihe G, auch Gustav genannt. Ein solcher Zug bestand aus einem Steuer- und einem Beiwagen, sodass zwei Züge die kleinste steuerbare Einheit ergaben. Nachdem sie 1975 auf der Leipziger Frühjahrsmesse damit angab, testete die BVB die neue Baureihe auf der Linie A zwischen Pankow Vinetastraße und Otto-Grotewohl-Straße (heute Mohrenstraße) - wo auch sonst, eine andere Kleinprofilstrecke gab's in Ost-Berlin ja gar nicht.
Im Grundsatz machte sich Gustav schon ganz gut, aber zur Serie, welche ab 1978 unter dem Namen "GI" entstand, wurden trotzdem noch mal einige Änderungen vorgenommen - unter anderem wurde die Front überarbeitet und die Fenster wurden tiefer nach unten gezogen, was das generell schon ziemlich missglückte Fahrzeugdesign doch deutlich gefälliger machte, auch wenn es dadurch nicht komplett gerettet wurde. Im Gegensatz zum Westen blieb man bei zwei Türen pro Wagen, dafür fallen diese allerdings spürbar breiter aus. Vor allem aber erhielt die Serie einen anderen Spitznamen: Der gemeinen Bahnwelt sind die Serienfahrzeuge bis heute unter dem Namen "Gisela" bekannt. Gisela machte - gezwungenermaßen - auch international Karriere: Einige GI kamen aufgrund von Exportverpflichtungen in den 80ern bei der Metro Athen zum Einsatz. Zur besseren Unterscheidung bezeichnete man diese Fahrzeuge erst als GII, bei ihrer Rückkehr in die DDR wurden sie aber nach erfolgtem Rückumbau wieder den GI zugeordnet.
Ab 1986 wurde noch mal eine große Serie brüllender Rollcontainer ausgeliefert, die hauptsächlich Weiterentwicklungen in der Technik enthielt - der heftige Ruck beim Anfahren beispielsweise wurde durch eine bessere Abstimmung unter den Wagen beseitigt, allerdings konnte die neue Serie nicht mehr gemischt mit der alten solchen betrieben werden. Zur besseren Unterscheidung erhielt sie daher den Namen GI/1.
Am Ende besaß die BVB 123 Gustavs und Giselas und damit DEUTLICH mehr, als sie für ihren A train jemals benötigt hätte. Begründet wurde das damit, im Notfall eine großzügige Reserve zu haben - das Trauma von ein paar Jahren zuvor, als durch einen Brand 14 in Pankow abgestellte A-Wagen verloren gingen, herrschte immer noch vor. Immerhin: Das Ziel, alle Vorkriegsfahrzeuge auszumustern, erreichte auf diese Weise auch Ost-Berlin.
Und das ganze vier Tage, bevor es aufhörte zu existieren. That's right. Der letzte Einsatz eines Vorkriegszugs bei der BVB war erst am 05.11.1989.
Land: Deutsche Demokratische Republik Betrieb: Berliner Verkehrsbetriebe "BVB" Hersteller: LEW Hennigsdorf Typ: GI, GI/1 Anzahl: 123 Bauzeitraum: 1974 - 1989 Ausmusterung: 1992 (in Eigentum der BVG übergegangen) Nummern: 135 750 - 135 999 |
Bildtyp/-art: |
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Schlüsselwörter: |
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Datum: |
03.06.2020 00:15 |
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Bewertung: |
4.14 (21 Stimme(n)) |
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Hinzugefügt von: |
Stolt Jensenberg |
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Kommentare |
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Dryas
Gast
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Den hatte ich auch gezeichnet. |
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03.06.2020 02:09 |
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